Messner erklimmt Museumsgipfel

"Das Thema ist der Fels und die großen Wände; das ursprüngliche, traditionelle Bergsteigen soll hier wieder auferstehen. Das Besondere an diesem Museum ist die Kombination aus Lage, Aussicht und Architektur", sagt Reinhold Messner über sein Messner Mountain Museum Corones. Jüngst am über 2.200 Meter hohen Kronplatz in Südtirol eröffnet, ist es des Alpinisten sechstes und bislang letztes Museum der Reihe MMM, wie er sie nennt. In den Schlössern Bruneck und Sigmundskron bei Bozen, in Sulden am Ortler, am Monte Rite und in Messners Privatschloss in Naturns widmen sich die Messner Museen den Themen Eis, Berg, Fels, Mythos und Mensch. Das Gebäude auf dem Skiberg Kronplatz hat die bekannte Architektin Zaha Hadid entworfen, die in gewohnt geschwungener Manier - diesmal in doppelt gekrümmter Geometrie - abseits jeglichen rechten Winkels an den Bau heranging. Der Großteil der 1.000 Museumsquadratmeter, primär gefertigt aus Fertigbetonteilen, liegt auf drei Ausstellungsebenen im Berg, wobei sich dem Publikum auf der Terrasse der unteren Ebene ein 240°-Panorama der Zillertaler Alpen eröffnet. Während die Finanzierung für das Museum - rund drei Millionen Euro - rein von den Seilbahngesellschaften am Kronplatz getragen wurde, hat Messner bei der Bespielung des Hauses absolut freie Hand: Er zeigt die Entwicklung des modernen Bergsteigens, die Ausrüstung und ihre Verbesserung innerhalb der vergangenen 250 Jahre, Triumphe und Tragödien auf den berühmtesten Bergen der Welt und die Darstellung "unseres Tuns, so widersprüchlich es auch erscheinen mag. Es ist unglaublich spannend, auf einer derartigen Bühne seine Geschichten zu inszenieren", ist Messner begeistert. Das MMM Corones ist per Auto, Seilbahn, aber natürlich auch per Wanderschuh erreichbar und hat täglich vom 1. Sonntag im Juni bis zum 2. Sonntag im Oktober und vom 1. Sonntag im Dezember bis Mitte April geöffnet.