Eine Bar, in der der Löwe los ist

Um ehrlich zu sein: Von außen sieht die Bar Le Lion - Bar de Paris unscheinbar aus (gut, diese Angewohnheit haben viele andere gute Bars auch). Dabei ist in der Rathausstraße 3 in Hamburg der Löwe los. Der Grund dafür ist neben der Bar ein Man, der auf den Namen Jörg Meyer hört. Der Hamburger wollte schon immer Besitzer einer Bar sein. Die Höhle des Löwen eröffnete er 2007, kurz danach wurde sie bei den Tales of the Cocktail in New Orleans als beste Neueröffung der Welt gekürt. Heute ist Meyer der zweit bekannteste Barkeeper Deutschlands – Nummer 1  ist immer noch Charles Schumann in München. Aber der geht auch irgendwann mal in Pension. Um die versteckte Pforte betreten zu können, bedarf es der Betätigung einer hübschen Klingel. Kurze Zeit später, hinter der massive Tür, löst sich das Unscheinbare dann in Luft auf:  Viel Samt, dunkle Tapeten, dezentes Licht machen Ambiente. Fastfood-Drinks wie wie Caipirinha oder Sex on the Beach gibt es hier nicht. Jörg Meyer hat bewusst darauf verzichtet. Er möchte keine betrunkenen Gäste. Ihm gehe es darum, Geschmack zu vermitteln - sowohl im Interieur-Design als auch im Glas. Dafür werden auch nur frische Zutaten verwendet, wie frisch geschlagenes Eiweiß oder reines Orangenöl (für den Cocktail natürlich). Meyer ist zwar Hamburger, aber mit Leib und Seele der Frankophilie verfallen. Denn sonst würde er uns nicht in seiner Bar eine andere französische "Einrichtung" in Hamburg nennen, die er uns nahe legt: das Le Plat du Jour, Dornbusch 4. Jörg Meyer im O-Tons: „ Jacques Lemercier ist der Grand Seigneur der französischen Restaurantszene in Hamburg. Große Küche, gute Weine, Bistro-Atmosphäre mit Niveau. Reservieren? "Unbedingt", meint Meyer.