Insider Mailand: Olga Schigal

Die bildende Künstlerin Olga Schigal stammt aus Russland und macht 2009 Mailand zu ihrer Heimatstadt. "Meine Arbeit ist ständiges Experimentieren und Entdecken", sagt sie.

Maria Schoiswohl
27. April, 2016

Die bildende Künstlerin Olga Schigal stammt aus Russland und macht 2009 Mailand zu ihrer Heimatstadt. "Meine Arbeit ist ständiges Experimentieren und Entdecken", sagt sie.

Was ist neu in der Stadt?

Die Expo 2015 war ein toller Event, der Mailand und die Mailänder sehr aufgefrischt hat. Alle Baustellen, die ich seit meiner Ankunft gesehen habe (Anm.: 2009), haben sich in sehr schöne und lebendige Zentren verwandelt. Zum Beispiel das Stadtgebiet Garibaldi, der Naviglio della Martesana (Anm.: historischer Kanal). Ich habe ein Kind und gehe deshalb weniger aus, aber es haben auch sehr viele neue Restaurants eröffnet. In unserer Gegend das Zio Nino, das mit kreativer Innenausstattung und einem interessanten Menü punktet.

Osteria da Zio Nino
Viale Monza 185

Sie haben schon in vielen Ländern gelebt, sagen, wenn Sie in ein neues Land ziehen, verändern Sie Ihre Identität. Wie ist die italienische?

Ich denke, ich habe mir das Beste der italienischen Mentalität genommen: das Leben zu genießen und sich nicht so viele Sorgen um Kleinigkeiten zu machen. Italiener verstehen, was das Wichtigste im Leben ist: la vita, l'amore, passioni e cibo - das Leben, die Liebe, die Begeisterung und das Essen! Vielleicht erscheinen diese Sachen offensichtlich, aber ich habe gesehen, dass man diese offensichtlichen Sachen, wenn man sie nicht im Auge behält, leicht verliert. Italiener schaffen es immer, mich daran zu erinnern. Deswegen bin ich gerne hier.

Mailand
Mailand

Welche Trends beobachten Sie auf Mailands Straßen?

An modischen Trends bin ich nicht so sehr interessiert, aber es ist ja bekannt: Italiener mögen es schick, klassisch, geschmackvoll. Das sieht man besonders in Mailand. Die Mädels passen sehr auf die Figur auf, denn im Sommer wollen sie zeigen, was sie haben. Die Männer machen das natürlich auch sehr gerne.

Mailand
Mailand

Wo sehen Sie sich gerne Kunst in Mailand an?

Mailand bietet ein sehr lebendiges und reiches Kunstangebot. Ich gehe besonders gern zu Pac (Via Palestro 14), in die Fondazzione Hangar Biccoca (Via Chiese 2) und ins Museum 900. Wenn man junge zeitgenössische Kunst sehen will, muss man in die Fabbrica del Vapore (Via Procaccini 4/Via Luigi Nono 7). Es gibt auch kleinere Vereine, die sich sehr für Kultur und Kunst einsetzen, etwa die Associazione Italia Russia (Via Cadore 16). Die Location bietet sehr interessante, junge und innovative Projekte, empfehlenswert besonders für jene, die sich für Russland interessieren.

Museo del Novecento
Via Marconi 1

Wo lassen Sie gerne den Tag gemütlich ausklingen?

Mit kleinem Kind, selten in einer Bar. Aber ich empfehle Hora Feliz - dort habe ich meinen jetzigen Freund kennen gelernt. Die Jungen treffen sich gerne auf einen Aperitivo in den Gegenden Naviglio oder Colonne di San Lorenzo.

La Hora Feliz
Via San Vito 5A

Kein Italienbesuch ohne Espresso - wo schmeckt Ihnen der Espresso in Mailand am besten?

Guter Espresso wird in den Bars angeboten, in denen die italienische Tradition erhalten geblieben ist. Dort ist der Kaffee meistens teurer, aber man kann sicher sein, dass er schmeckt, und der Brioche auch. Mein Lieblingsort dafür ist in der Via Melchiorre Gioia.

Alvin's Pasticceria Gioia
Via Melchiorre Gioia 141

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