Sie begeistert sich für die Strukturen der Natur, die freischaffende Künstlerin Verena Schönhofer. Gleichzeitig verantwortet sie das Programm des Kunstvereins Passau. Ein Rundgang durch die Dreiflüssestadt in Deutschland.
Sie begeistert sich für die Strukturen der Natur, die freischaffende Künstlerin Verena Schönhofer. Gleichzeitig verantwortet sie das Programm des Kunstvereins Passau. Ein Rundgang durch die Dreiflüssestadt in Deutschland.
Wo mögen Sie Passau im Sommer besonders gerne?
Am liebsten sitze ich im Biergarten vorm Alten Bräuhaus in der Altstadt, das fühlt sich nach Heimat an! Wir Stammgäste kennen uns und schauen dann gemeinsam über den Römerplatz – da rührt sich einfach immer was. Es gibt aber auch noch den Hacklberger Biergarten (Bräuhausplatz 7), da kann man einen Schattenplatz unter den großen Kastanien suchen, wenn das Pflaster in der Stadt zu aufgeheizt ist. Wer eher die Abkühlung von außen braucht, macht einen kurzen Abstecher an den kleinen Fluss Ilz oder den nördlich gelegenen Stausee Oberilzmühle.
Was macht Passau lebenswert?
Passau ist immer in Bewegung. Vielleicht machen es ja die drei Flüsse Inn, Donau und Ilz aus, aber ganz bestimmt auch die vielen Studenten. Wir haben ein richtig gutes Angebot an Freizeitmöglichkeiten, traditionellen Festen und Kultur. Dabei ist die Stadt aber überschaubar geblieben, sodass der Einzelne nicht untergeht. Bevor es der Besucher merkt, hat einen die 50.000-Einwohnerstadt aber schon charmant um den Finger gewickelt.
Wie haben Sie Ihren letzten freien Tag in Passau verbracht?
Da lass ich mich gern treiben. Mein letzter Spaziergang hat von der Neuen Mitte aus durch die Fußgängerzone zu meiner Lieblingseisdiele Veneziana in der Theresienstraße geführt, dann runter an den Inn und am Innkai entlang bis zur Ortsspitze vor und später über die Hängebrücke wieder zurück.
Sie sind freischaffende Künstlerin und für das Programm des Kunstvereins Passau verantwortlich. Zeigen Sie uns Ihre persönlichen Kunsthighlights der Stadt!
Für mich sind es die Galerien für zeitgenössische Kunst: Die Galerie Horst Stauber am Residenzplatz (Steinweg 2), die Produzentengalerie Passau (Bräugasse/Jesuitengasse 9) oder die neue Fotokunst-Galerie Soiz. Der Weg sollte unbedingt auch ins Museum Moderner Kunst führen (Bräugasse 17) – es spannt den Bogen von der klassischen Moderne zur Gegenwartskunst und ist in einem wunderschönen Altstadthaus untergebracht. Auch der Kunstverein Passau kann neben dem spannenden Programm mit seinen Räumlichkeiten in der Heiliggeistgasse punkten: Kapelle und Kreuzgang eines ehemaligen Franziskanerklosters bieten einen spektakulären Rahmen dafür (Heiliggeistgasse 4)! Die ganze Altstadt ist besonders vom Barock geprägt.
Wo ist die Stadt hip und aufgeschlossen?
In vielen Bars, ich denke jetzt aber besonders an die Zweite Heimat (Brunngasse 2) oder an das Brave Mädchen. Beide Lokale sind noch jung und würden so auch in der Großstadt funktionieren.
Wo ist Passau ein wenig altmodisch und doch charmant?
Das passt auf einige Ecken in Passau! Besonders aber stimmt es für urige Wirtshäuser.
Verraten Sie uns doch gleich so ein Wirthaus, in das Sie gerne mit Freunden gehen!
Mich zieht es meistens ins Kreuzweis! Das Publikum ist vom Alter her gut durchgemischt, es sind auch viele Kulturschaffende darunter. Und auch wenn das Lokal auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Kneipe wirkt - das Essen ist eine Klasse für sich!
Welche Bar empfehlen Sie uns für einen lauen Sommerabend?
Da sitzt man gern draußen und schaut aufs Wasser - also empfehle ich das Café Museum (Bräugasse 17) oder Café Unterhaus oder eben das Brave Mädchen (Höllgasse 24) - alle drei sind direkt an der Donaulände.
Wo haben Sie erst kürzlich bis in den frühen Morgen gefeiert?
Zuletzt im Kreuzweis (Pfaffengasse 7), aber sonst auch im Café Unterhaus (Höllgasse 12) oder dem Colors in der Innstadt.
In welchen Modeläden sind Sie Stammgast?
Ich schau gern im Big Dandy vorbei, weil die auch was von kleineren Labels wie Blutsgeschwister da haben. Schuhe finde ich oft bei JR Shoes am Ludwigsplatz (Nr. 8). Aber ich muss schon zugeben, dass ich lieber im Internet bestelle.
Welche Modetrends beobachten Sie auf den Straßen der Stadt?
Der Hotpants- und Gummistiefel-Trend hat sich nach dem Hochwasser 2013 ja doch nicht durchsetzen können. Die Tracht ist bei uns kein kurzer Hype - mir gefällt's, wenn Burschen wie Mädels ihre Lederhosen als Alltagsklamotten tragen, am besten ohne modischem Schnickschnack.
In welchem Hotel in Passau würden Sie selbst gerne einmal übernachten?
Vielleicht wär's das kleine Hotel Residenz an der Donaulände (Fritz-Schäffer-Promenade 6) oder das Altstadthotel - ganz einfach, weil die beiden etwas familiärer und ganz gut gelegen sind. Was derzeit noch fehlt, ist ein Hostel in der Altstadt. Aber dafür gibt es wohl schon Pläne!
Wo ist der Blick über die Donau in Passau unvergleichlich?
Da gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder rauf auf ein Schiff oder zum Oberhaus.
Erzählen Sie uns noch ein Geheimnis über Ihre Stadt!
Überraschend ist wohl für die meisten, dass die Stadt Passau Weinberge in der österreichischen Wachau (bei Krems) besitzt! Und zwar seit 1358. Es war eine Schenkung des Stadtrichters und Münzmeister Urban Gundacker an die Heilig-Geist-Stiftung. Den Wein kann man in der Heilig-Geist-Stiftschenke verkosten – und unter den Lauben im Gastgarten fühlt man sich dabei auch noch wie in der Wachau!