Mit seinen opulenten Entwürfen und ihrem Bricolage-Design polarisiert und begeistert das Studio Peregalli nicht nur Italiens Designhauptstadt. Laura Sartori Rimini und Roberto Peregalli erzählen von ihrem Mailand.
Mit seinen opulenten Entwürfen und ihrem Bricolage-Design polarisiert und begeistert das Studio Peregalli nicht nur Italiens Designhauptstadt. Laura Sartori Rimini und Roberto Peregalli erzählen von ihrem Mailand.
Mailand ist Italiens Design-Hauptstadt. Wie verändert sich die Stadt? Welchen Entwicklungen spüren Sie nach?
Die offensichtlichste Veränderung sind neue Hochhäuser, die rund um das Messegelände und bei Porta Garibaldi, unweit der historischen Altstadt entstanden sind. Vom Ende der Straße bis zum Corso Como tauchen Glas und Stahl auf. Die Herausforderung dieser Entwicklung ist, die neuen Gebäude mit den historischen Plänen der Stadt zu kombinieren, ansonsten werden diese bloße Skulpturen bleiben.
Gibt es Neueröffnungen, die Sie begeistern?
Es gibt andauernd Neueröffnungen, nicht alle sind von ästhetischer Bedeutung. Zugleich schließen einhergehend mit Trends auch viele Läden wieder. Mailand ist eine sehr durchlässige Stadt.
Ihre Arbeitsweise inkludiert historische Zitate und Neuinterpretation. Welche Aspekte des historischen Erbes der Stadt interessieren Sie?
Ähnlich anderer italienischer Städte wie Rom, Florenz und Venedig finden sich die architektonischen Schönheiten der Stadt eher in den Gebäuden als außen. Oft verstecken anonyme Fassaden beeindruckende Innenhöfe, Portale und Gärten. Kleine Gassen führen in Mailand oft zu versteckten Schätzen wie zur Apsis in St. Satiro oder zum Palazzetto degli Omenoni von Leone Leoni. Interessant ist auch die St. Celso-Kirche und Leonardo da Vincis berühmtes letztes Abendmahl, Cenacolo auf Italienisch (Piazza di Santa Maria delle Grazie).
Durch die Stadt spazierend: Welche Gebäude beeinflussen Ihre Designs?
Unsere Idee von Architekturen und Design sind von unterschiedlichsten Perioden der Geschichte beeinflusst; aristokratische wie populäre. Nicht zwingend Mailand, nicht zwingend nur Italien. Unsere Absicht ist es, die Vergangenheit neu zu interpretieren und sie so zu vergegenwärtigen.
Wo haben Sie Ihre letzte Ausstellung besucht?
Eine Vernissage am Abend aufsuchen. Welche Galerien der Stadt interessieren Sie am meisten?
Carlo Orsi (Via Bagutta), Robilant & Voena Gallery (Via Fontana), Giò Marconi (Via Alessandro Tadino), Antonia Jannone (Corso Giuseppe Garibaldi) und Massimo De Carlo.
Bleiben wir ein Stück weit bei den Klischees. Wo trinken Sie morgens Ihren Espresso?
Unglücklicherweise trinken wir morgens keinen Kaffee, aber wir können die Cafés Marchesi (Via Santa Maria alla Porta), Cova (Via Monte Napoleone) und Taveggia empfehlen.
Ihre Pressebilder zeugen von Ihrem Faible für Mode und Fashion. In welchen Geschäften der Stadt kaufen Sie ein?
Laura: Ich reise viel und immer dort, wo ich etwas finde, kaufe ich es. Wenn ich aber in der Stadt bleibe, ist Stephan Janson mein absoluter Favorit.
Über Mailand lässt sich nicht sprechen, ohne nicht auch die fabulöse Küche der Stadt zu erwähnen. Bei welchem Koch sind Sie häufig Gäste?
Für uns ist das schwierig zu sagen, weil es drei Restaurants gibt, die wir sehr, sehr gerne besuchen und die auch zusammengehören: Giacomo Arengario, Giacomo Bistrot und Giacomo Caffetteria.
Mailändische Nachtstunden: Welche Bars suchen Sie heim?
Zwei der oben genannten: entweder Giacomo Arengario oder Giacomo Bistrot.