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Der Gastraum als Kochexperiment

Menüs mit Auerochs und glücklicher Sau: Die tätowierten Sterneköche von „4Experiment Gastraum“ in Hamburg machen wildes Essen aus bodenständigen Produkten. Die Philosophie ist einfach: Der Gastraum ist ein Kochexperiment und jeder entwirft und kocht eigenständig sein Gericht, täglich neu.

Werner Ringhofer
20. Juni, 2011

Menüs mit Auerochs und glücklicher Sau: Die tätowierten Sterneköche von „4Experiment Gastraum“ in Hamburg machen wildes Essen aus bodenständigen Produkten. Das Leben brodelt hier. Kellner und Köche düsen durch den Gastraum mit grünen, roten, weißen Wänden und grellroten Lampenschirmen, im Eingangsbereich grinst auf dem Boden ein Totenkopf, in einer Nische thront ein goldener Buddha. Sphärischer Sound lullt die bunte Schar ein. In die Küche sieht man durch ein längliches Bullauge in einer violetten Wand. Nina Hagen würde man in so einem Ambiente vermuten. Spitzenköche mit langen Haare, Ziegenbärten, Tätowierungen, Kapuzenjacken und T-Shirts mit Totenköpfen, Popey oder einem Oktopus drauf werken hier. Auch wenn man es ihnen nicht ansieht, sie haben strengen Sternedrill hinter sich. Raik Holst, Thorsten Schmidt, Jürgen Zimmerstädt waren bei den ganz Großen. Warum die drei und ihre drei jungen  Kollegen auf Jung-68er machen? Weil sie keine Lust mehr auf ein Dasein im Keller, auf Hierarchien und weiße Zwangsjacken hatten. Die Philosophie ist einfach: Der Gastraum ist ein Kochexperiment und jeder entwirft und kocht eigenständig sein Gericht, täglich neu. Heute gibt es Schwein? Okay, Jürgen kreiert burmesischen Schweinefleischsalat, Raik Schweinsbauch mit Pulpo und Thorsten Schweinsbratwurst. Ein fröhliches Chaos, das doch – irgendwie – zu einem sinnvollen Ganzen führt. Das Publikum fügt sich lustvoll in das Geschehen ein. Vom Banker bis zum Punker. „Essen fängt aber nicht erst im Ofen an, sondern schon im Stall“, philosophiert Raik. „Fuck convenience food!“, fordern die experimentellen Herren. Nahezu alles, was den Weg in die Pfannen findet, wird biologisch von engagierten Produktfetischisten erzeugt: Auerochsen, Ziegen, Hochlandrinder, Hofsäue Heidschnucken, Butter, Topfen, Milch, Käse. Ein Lieferant züchtet Kobe-Rinder. Zur schonenden Aufzucht werden sie täglich mit Sake massiert, das Kilo kostet dann nur rund 600 Euro.

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