Ihre Karriere begann beim Modehaus Marni, heute arbeitet Eleonora Fiori als selbständige Illustratorin und Schmuckdesignerin in Mailand. Anfang 2016 stellte sie im Palazzo Reale aus.
Farben sind bei Ihren Entwürfen ganz stark im Einsatz. Warum?
Farbe ist das Wichtigste für mich, weil Sie die Gefühlsebene berührt. Farbe ruft sofort Emotion hervor. Die Kombination mehrerer Farben kann die Bedeutung einer Illustration verändern.
Wie würden Sie die Kreativszene Mailands beschreiben?
Mailand wird für mich immer Inspirationsquelle sein. Ich arbeite seit zehn Jahren hier und halte die Stadt für eine der modernsten und interessantesten europäischen Städte im Bereich Mode und Design. Die Kreativszene in Mailand wächst so schnell wie die Stadt selbst. Man sollte es als Privileg betrachten, hier leben und arbeiten zu dürfen. Man sollte offen sein und sein Bestes geben.
Wo war Mailand für Sie zum letzten Mal "Wow"?
Bei der Pop-up-Store Eröffnung des Magazins Toiletpaper. Das komplett textfreie Magazin wurde vom italienischen Künstler Maurizio Cattelan gegründet und enthält ausschließlich exzentrische, bunte und konzeptionelle Bilder. Seine Designobjekte verkaufte er im Herbst in einem Shop im Viertel Porta Nuova, der einfach "Wow" war.
Wo liegen die Designhotspots der Stadt?
In Brera, dem einflussreichsten Kreativviertel der Stadt, wo viele Künstler und Studenten leben. Hier liegen Designshops und alternative Cafés Tür an Tür. Ich mag etwa den Shop HighTech mit seinen interessanten Objekten. Oder auch die Galleria Post Design (Via della Moscova 27), die neue Kollektionen der Firma Memphis, gegründet von Ettore Sottsass, verkauft.
Wie ist Ihr persönlicher Kleidungsstil und welche Boutiquen mögen Sie?
Ganz im Kontrast zu meinen Illustrationen bin ich meist komplett in schwarz gekleidet. Offenbar sind die Farben nur in meinem Kopf (lacht)! Ich mag den Shop Wait and See, einen originellen Conceptstore, der meinen Schmuck verkauft. Für Vintagekleidung gehe ich zu Cavalli e Nastri (Via Gian Giacomo Mora 3), für Kleider und Accessoires von Jungdesignern auch gerne zu 10 Corso Como, dessen Buchladen ich fantastisch finde.
Verraten Sie uns Ihre Lieblingsgalerien?
Ich liebe zeitgenössische Kunst und finde auf diesem Sektor das Designmuseum La Triennale interessant, wo auch Events stattfinden. Besucher sollten sich unbedingt den Hintergarten ansehen, der an den Schlosspark Corso Sempione grenzt! Auch toll ist der Kunstraum PAC (Via Palestro 14), eine supermoderne Location, die die komischsten Kunstwerke zeigt – viele davon riesengroß. Sehr Avantgarde!
Welchen schönen Platz in Mailand haben Sie kürzlich entdeckt?
Ich bin begeistert von japanischer Kunst, Kultur und Philosophie und habe in diesem Zusammenhang kürzlich die Bibliothek Tanabata entdeckt. Sie ist voll von original-japanischen Büchern, traditionellen Objekte, Teekeramiken und Glücksbringern.
In welchen Restaurants treffen wir Sie?
Mein Lieblingsrestaurant ist M.A.M., was soviel bedeutet wie Milano Amore Mio. Ein Ort, an dem man sich sofort zuhause fühlt, ohne Speisekarte, mit vegetarische Küche. Optisch vergleichbar mit dem Haus meiner Großmutter – Möbel und Geschirr sind total vintage! El Beverin (Via Brera 29), ein Café-Bistro im Brera-Viertel, ist auch toll. Ebenfalls im Retrolook gestaltet, mit 80er-Jahre-Essen wie dem Shrimpscocktail.
Wo kehren Sie auf Kaffee und Kuchen ein?
In der Pasticceria Marchesi, die dem Modehaus Prada gehört. Luxuriöse Einrichtung trifft dort auf magische Atmosphäre und herrliche Desserts.
Welches gemütlich und stilvolle Hotel empfehlen Sie uns?
Das außergewöhnliche Bead and Breakfast Adorabile unweit des Mailänder Stadtzentrums. Seine Lage ist perfekt und jedes seiner Zimmer hat ein anderes Thema.