Insider Südtirol: Cellina von Mannstein

Von der Welt hat Cellina von Mannstein vieles gesehen: Als Fotografin arbeitete sie u. a. bei Terry Richardson in New York und für renommierte Magazine in Hamburg. Nunmehr ist Südtirol der Lebensmittelpunkt der Kommunikationsexpertin.

von unseren Korrespondenten
8. Januar, 2015

Als Fotografin arbeitete Cellina von Mannstein unter anderem bei Terry Richardson in New York und für renommierte Magazine in Hamburg. Nunmehr hat Cellina von Mannstein ihren Lebensmittelpunkt in Südtirol, wo sie im Familienunternehmen, der Brauerei FORST, als Verwaltungsmitglied und Zuständige für die Kommunikation tätig ist.

Südtirol ist stark in seiner Tradition verhaftet und doch wandelt sich das Land. Wo kristallisiert sich für Sie Veränderung heraus?

Veränderungen gibt es sicherlich in den verschiedensten Bereichen, Südtirol ist ein Land, das ständig im Wandel ist. Die deutlichsten Veränderungen spürt man dort, wo sich die mediterrane und mitteleuropäische Kultur treffen und sich gegenseitig befruchten. Die Südtiroler setzen sich sehr stark für den Erhalt der Heimat ein und sind trotzdem sehr aufgeschlossen. Vor allem junge Menschen sind weltoffen und haben den europäischen Geist verinnerlicht.

Welche Facetten illustrieren für Sie ein modernes Südtirol?

In Südtirol spielt Tradition sicherlich eine große Rolle, reist man jedoch durch das Land, sieht man immer wieder, wie Tradition auf Moderne trifft. Ein wunderbares Beispiel dafür sind die Gebäude, darunter auch Hotels und Museen, die in den letzten Jahren entstanden sind; aus den modernsten qualitativ hochwertigen Materialien gebaut, die aus dem Alpenraum kommen, ohne den traditionellen Südtiroler Stil zu vergessen. In Südtirol versucht man, die Architektur in die Landschaft einzubetten.

Und wo genießen Sie das Klassische?

Meran ist eine Stadt, in der man regelrecht das Klassische einatmet. Geprägt durch die Blütezeit unter der K.u.K.-Monarchie sind viele schöne Bauten entstanden, u. a. der Kursaal, wo heute hochklassige Veranstaltungen wie die Meraner Musikwochen gastieren oder man auf unterschiedlichsten Bällen tanzen und Ausstellungen bewundern kann.

Kurhaus Meran
Freiheitsstraße 33, Meran

Werden wir konkret: Wo haben Sie zuletzt wirklich gut gegessen?

An der Südtiroler Frischluft, auf einer Almhütte, wo ich die Schönheit unseres Landes bewundern kann. Hier fällt mir spontan die Tirler-Hütte auf der Seiser Alm ein, die 2009 zur schönsten Almhütte Südtirols gekürt wurde. Aber auch im Bräustüberl Forst wird man kulinarisch verwöhnt. Neben den traditionellen Gerichten aus der Brauhausküche wird hier auch Erlesenes für den Feinschmecker geboten.

Bräustüberl Forst
Vinschgauerstraße 9, Algund

Und in welchem Café treffen Sie gerne Freunde?

Da gibt es verschiedene Orte in Südtirol, wo ich mich gerne mit Freunden treffe: von der einfachen Bar bis hin zur Loungebar im Bozner Hotel Laurin, wo man vor dem Kamin gemütlich verweilen kann. Besonders schön finde ich jene Lokale, die nach dem Vorbild der Wiener Cafés konzipiert sind. Dort fühle ich mich besonders wohl.

Parkhotel Laurin
Via Laurino 4, Bozen

Wo im Land gibt es ein illustres Abendprogramm zu genießen?

Im Stadttheater von Bozen werden immer hochkarätige Aufführungen und Premieren geboten. Eine weitere Top-Adresse ist das Internationale Klavierfestival „Ferruccio Busoni“, das im Sommer in der Landeshauptstadt stattfindet. Außerdem werden im Sommer in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff hochkarätig besetzte Freiluftkonzerte organisiert.

Stadttheater Bozen
Verdiplatz 40, Bozen

Eine kleine Rundfahrt durch Südtirol. Welche Stationen planen Sie ein?

Meine Rundfahrt beginnt im sonnigen Vinschgau mit dem Besuch der hochmittelalterlichen Churburg ober Schluderns. Von dort aus geht es mit der Vinscherbahn zurück nach Meran, dort flaniere ich gerne durch die Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Weiter geht es nach Kaltern mit einem herrlichen Seespaziergang rund um den idyllischen Kalterer See, den die Südtiroler auch gerne als „Südtiroler Meer“ bezeichnen. Über das Fleims- und Fassatal gelangen wir bei der großen Dolomitenrundfahrt über Sella- und Grödner Joch ins schöne Gadertal, wo ich den Ausblick von der Col Alto-Hütte nur wärmstens empfehlen kann. Ein weiterer Zwischenstopp ist der Klimastollen in Prettau im Tauferer Ahrntal. Von dort aus geht es weiter Richtung Brixen. In der Bischofsstadt befindet sich der wunderschöne Dom, auf jeden Fall einen Besuch wert. 30 Kilometer weiter nördlich liegt die Fuggerstadt Sterzing, die mit ihrer malerischen Innenstadt absolut sehenswert ist. Über den Jaufenpass und das Passeiertal gelange ich zum Vigiljoch, dem Hausberg der Meraner, wo ich einen wunderbaren Ausblick auf den gesamten Meraner Talkessel genießen kann.

Schloss Trauttmansdorff
St.-Valentin-Straße 51/a, Meran

Welche Galerien und andere Orte der Kunst besuchen Sie häufig?

Südtiroler Schlösser sind ein wunderbarer Ausstellungort, geprägt von historischen Hintergründen. Im Schloss Tirol, der Stammburg der Grafen von Tirol, und Schloss Sigmundskron, eines von fünf Messner Mountain Museums, sind immer wieder interessante Sammlungen zu bestaunen.
Für zeitgenössische, internationale Kunst besuche ich das Museum Kunst Meran. Ein ganz anderes, aber trotzdem empfehlenswertes Museum ist das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen, wo neben der Gletschermumie „Ötzi“ bedeutende Funde aus dem Südtiroler Raum bewundert werden können.
Im Prinzip liegt die Kunst in Südtirol quasi auf der Straße, man muss nur die Augen offen halten, um diese auch zu erfassen. Da fällt mir zum Beispiel das Straßenkünstler-Festival „AsphaltArt“ ein.

Kunst Meran
Laubengasse 163, Meran

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