Nicht die Neubauten interessieren ihn, Werner Tscholl hat seinen Fokus auf das Bestehende gerichtet. Der Architekt ist ein Meister der Sanierung und Revitalisierung von Burgen, Ruinen, Klöstern und Stadeln in Südtirol.
Nicht die Neubauten interessieren ihn, Werner Tscholl hat seinen Fokus auf das Bestehende gerichtet. Der Architekt ist ein Meister der Sanierung und Revitalisierung von Burgen, Ruinen, Klöstern und Stadeln in Südtirol.
Können Sie uns Trends nennen, die derzeit Ihre Heimat bewegen?
Wein und Architektur als Erlebniskombination, mit vielen Events und Einblicken in die Welt des Weins, wie bei der Nacht der Keller oder der Gewürztraminerwanderung.
Einer Ihrer Lieblingsplätze in Südtirol?
Der Stadtplatz in Glurns, da können Sie bei einer guten Tasse Cappuccino das Mittelalter-Flair aufsaugen.
Vor welchem Bauwerk in Ihrer Heimat stehen Sie und haben jedes Mal ein erhebendes Gefühl, wenn Sie es betrachten?
Vor der Ruine Haderburg, weil dort Architektur und Landschaft so perfekt miteinander verschmelzen, wie man es als Architekt gerne können würde, aber leider nie erreicht.
Wenn Sie sich mit Freunden zum kreativen Austausch treffen, wohin gehen Sie gerne?
In den Braugarten Forst bei Meran, im Sommer im schattigen Biergarten, im Winter im Restaurant. Man wird freundlich bedient, isst gut und bekommt immer ein frisches, kühles Bier.
Welchen Laden finden sie architektonisch gelungen?
Die neue Vinothek von Elena Walch in Tramin: Spitzenweine in einem modernen, lichtdurchfluteten Gebäude mit Blick in den schattigen Park.
Welches alte Gebäude strahlt für Sie Mystik aus?
Das Kloster Marienberg ist nicht nur eine imposante Erscheinung aus der Ferne, sondern auch eine intime und spirituelle Erfahrung, sobald man den Innenhof betritt.
Kulinarik ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens. Auf welchen Tellern werden Kunstwerke serviert?
Bei Jörg Trafoier im Restaurant Kuppelrain in Kastelbell, beginnend schon beim Frühstück, mittags im Bistrot, abends im Sternerestaurant. Man kann sogar mit dem Vinschgerzug hinfahren.
Hotel und Architektur – wo ist diese Kombination besonders gelungen?
Auf dem Vigiljoch, Matteo Thun hat das Vigilius Mountain Resort perfekt in die Landschaft eingebettet, es strahlt schon beim Anblick Erholung aus.
Was kann man in Südtirol erleben, was man sonst nicht findet?
Wenn man im Vinschgau die Apfelblüte im Frühling oder die Apfelernte im Herbst auf einer Radtour auf sich wirken lässt. Zuerst mit dem Zug nach Mals und dann bequem herunter radeln.
Gibt es auf dem Kunstsektor eine Veranstaltung, die man unter keinen Umständen versäumen sollte?
Transart, ein mittlerweile international bekanntes kunstübergreifendes Event, das immer an den außergewöhnlichsten Orten das Experiment sucht und neugierig macht.
Gibt es auch Beispiele für gelungene Architektur im Thermen- und Wellnessbereich?
Die Therme Meran ist so ein Beispiel, schönes Ambiente mit klaren Formen und einer Vielzahl von Pools, Saunas und Außenanlagen, um das Element Wasser mit allen Sinnen zu erleben.