Jacopo de Michelis erzählt als Chefredakteur Geschichten für das italienische Verlagshaus Marsilio Editori. Uns berichtet der gebürtige Mailänder von seiner Wahlheimat Venedig.
Jacopo de Michelis erzählt als Chefredakteur Geschichten für das italienische Verlagshaus Marsilio Editori. Uns berichtet der gebürtige Mailänder von seiner Wahlheimat Venedig.
Venedig erwacht. Was gibt es Neues in der Stadt?
Neu passt nicht wirklich zu Venedig, aber ich kann von einem neuen kleinen, interessanten Hotspot für zeitgenössische Kunst und Fotografie berichten: Casa dei Tre Oci auf Giudecca. Generell sind natürlich Kultur und Kunst in Venedig ein Thema: The Biennale (für Kunst, Architektur und Kino, 1. Juni - 24. November 2013), das Guggenheim Museum (Dorsoduro 701) und die Pinault-Museen Palazzo Grassi (Campo San Samuele) und Punta della Dogana (Dorsoduro 2).
Welcher Stadtteil ist gerade besonders spannend?
Früher galt Cannaregio (da zähle ich auch das Jüdische Ghetto, das erste und älteste in Europa dazu) als heruntergekommen und schäbig. In der letzten Zeit hat es sich aber ziemlich weiterentwickelt: Es ist jung und lebendig und voll mit köstlichen Restaurants und Bars.
Erzählen Sie uns von einem Platz in Venedig, der es Ihnen besonders angetan hat!
Ich liebe den Campo San Ciacomo dell´Orio. Das ist ein großer Platz mit Charme, einer der schönsten der Stadt. Und einer der wenigen, der nicht von Touristen und Studenten überschwemmt ist, und wo Venezianer in Ruhe essen und ihre Kinder frei spielen können.
Und wenn es draußen nicht so fein ist?
Drinnen ist es in Venedig meist kalt und feucht, aber das kleine, faszinierende Naturkundemuseum ist gerade restauriert worden!
Wenn wir schon drinnen sind: Wo haben Sie in der letzten Zeit echt gut gegessen?
Im Carampane, da gibt’s die besten lokalen Spezialitäten der Stadt.
Danach der obligate Kaffee! In welcher der zahlreichen Bars in der Stadt nehmen Sie Ihren Espresso?
Im Café Rosso in Campo Santa Margherita. Passt auch gut für einen Spritzer!
Weil Sie jetzt so richtig munter sind: Wo machen Sie Party?
Im Erberie-Viertel (Anm.: ehemaliger Gemüsemarkt) in der Nähe der Rialto Brücke.
Und wo fallen Sie danach für einen Spritzer ein?
Ich setze mich für einen Spriz (das ist der lokale Cocktail) und Cicchetto (die venezianische Version der spanischen Tappas) in eine Bacaro (typische venezianische Bar), etwa in die Bacareto da Lele (Campo Dei Tolentini 183) oder ins Al Bottegon.