Nina Fiva Sonnenberg ist Rapperin, Moderatorin und Autorin. Zusammen mit DJ Radrum gründete sie 2005 das Label Kopfhörer Recordings. Sie lebt in München.
Nina Fiva Sonnenberg ist Rapperin, Moderatorin und Autorin und lebt in München. Zusammen mit DJ Radrum gründete sie 2005 das Label Kopfhörer Recordings. Sie ist Radiomoderatorin beim österreichischen Radiosender FM4 und Fernsehmoderatorin bei ZDFkultur.
Die Zeit sagt: "München ist viel mehr als Schickeria: anarchisch, familiär und stets zu feiern bereit". Wie beschreiben Sie die Stadt?
München ist in erster Linie mein Zuhause. Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Hier kennen mich die meisten Menschen seit der Kindheit oder Schulzeit. In München kann ich ankommen, ausruhen, auspacken und ausschlafen.
Was ist neu in München, das man guten Gewissens weiterempfehlen kann?
Der erste verpackungsfreie Supermarkt. Es wird so viel Müll produziert, der unnötig ist, daher finde ich das Konzept super. Der Laden heißt "Ohne" und hat sich durch Crowdfunding finanziert.
Ihr viertes Studioalbum heißt "Die Stadt gehört wieder mir". An welchen Ecken Münchens sind Sie häufiger anzutreffen?
Wenn es mich im Sommer rauszieht, gehe ich gerne ins Maria Einsiedel Naturbad. Das ist das schönste Freibad in München. Mit hauseigenem Isarkanal. Herrlich. Sonst gibt es unglaublich viele nette Cafés und Biergärten, in denen man sich verlieren kann.
Welche Vierteln sind noch nicht der Gentrifizierung anheimgefallen und gerade deshalb sehenswert?
Das ist ein heikles Thema in München. Viele Viertel sind schon gentrifiziert, aber das merken vor allem die Bewohner an den Mietpreisen. Trotzdem finde ich, dass die Münchner BürgerInnen ihr Bestes geben, ihre Viertel weiterhin als Wohnviertel zu gestalten und lebendig zu erhalten. In der Maxvorstadt zum Beispiel gibt es einen künstlerischen Revoluzzer, der den kompletten Bürgersteig vor seinem Laden mit seinem antiken Fundus einnimmt, die Nachbarschaft mit Chansons beschallt und die Passanten durch Grüßen irritiert.
Immer montags läuft Ihre Sendung "Fivas Ponyhof" auf FM4. Welche Lieder spielen Sie dort derzeit gerne?
Lieder, die mich selbst die Woche durch begleiten. Lieder, die mich zu einem bestimmten Gedanken inspirieren. Neuentdeckungen wie zum Beispiel die amerikanische Band Algiers. Gerne auch Musik aus Österreich, etwa von 5/8erl in Ehr'n, Olympique oder vom Linzer Produzenten Flip.
In einem Interview hab ich gelesen, früh aufstehen sei nicht so Ihr Ding. Wo geht's in München also auf ein spätes Frühstück?
Viele schwören da aufs Café Mozart. Ich stehe allerdings so spät auf, dass ich gleich mittagesse und das am liebsten im La Kaz auf der Schwanthalerhöhe.
Ein Wochenendtrip nach München ohne Touri-Programm: Welche noch unbekannten Plätze sollten wir sehen?
Am meisten sieht man, wenn man mit dem Radl unterwegs ist. Dabei sollte man durch den wilden Teil des Englischen Gartens, vorbei an der Schafherde zum Aumeister auf ein kühles Radler fahren! Auch wunderbar ist es, sich im Museum Brandhorst den, je nach Ausstellung sehr unterhaltsamen Audioguide anzuhören. Direkt gegenüber gibt es bei Ballabeni das leckerste Basilikum-Zitronen-Sorbet in der Waffel. Schön ist es außerdem an der Ecke Dreimühlenstraße/Ehrengutstraße, wo Kaffee und Bier nur wenige Meter auseinanderliegen. Abends geht es auf ein kleines feines Konzert ins Milla.
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