Alessandra Baldereschi designt Schmuck, Mode, Lampen, Möbel, stellt international aus und beschäftigt sich aktuell mit den guten alten Dingen - der Kräuterwelt ihrer Großmutter. Baldereschi lebt und arbeitet in Mailand.
Alessandra Baldereschi designt Schmuck, Mode, Lampen, Möbel, stellt international aus und beschäftigt sich aktuell mit den guten alten Dingen - der Kräuterwelt ihrer Großmutter. Baldereschi lebt und arbeitet in Mailand.
Mit Ihrer Arbeit, "Grandmothers Tips", wollen Sie Menschen bilden und die Aufmerksamkeit auf die Verwendung von Kräutern legen. Ein Schritt Richtung bewusstem, nachhaltigem Lebensstil. Wo ist Mailand vorzeigemäßig nachhaltig?
Das Projekt hat mich schon ein paar Jahre beschäftigt. Ich denke, heuer war die richtige Zeit, es zu präsentieren, weil heutzutage die Sensibilität für unsere Umwelt höher ist - wir sind aufmerksamer bezüglich unseres ökologischen Verhaltens. Mein Wunsch ist es, altes Wissen zu vermitteln und ich hoffe, dass es sich wieder ausbreitet. In Mailand gibt es mehrere ökologische und nachhaltige Initiativen. Beispielsweise die Märkte mit kleinen Produzenten aus der Umgebung, die direkt Früchte und Gemüse verkaufen. Es gibt Restaurants mit Produkten von kleinen, lokalen Produzenten - sie wollen die kleinen Bauern unterstützen. Die Initiative, die mir am meisten gefällt, ist, wenn man seinen eigenen Gemüsegarten in der Stadt hat. Es gibt den Parco Nord Milano, wo Flora und Fauna ziemlich wild sind - ich stoße dort auf Hasen, Füchse und Vögel aller Art. Ein Teil des Parks wird auch als Gemüsegarten verwendet - man kann dort seinen eigenen Garten pflegen - nett, oder?
Ihre Kreativität reicht von Schmuck bis zu Möbeln. Auf Einkaufstour in Mailand - wo finden Sie immer etwas Nettes?
Es gibt einen magischen Platz in Mailand - den Straßenmarkt jeden vierten Sonntag nahe des Hauptkanals. Dieser Teil der Stadt ist antik und voller Erinnerungen an eine vergangene Zeit. Am Markt findet man Möbel, Design und Objekte aus den 50ern bis zu den 80ern. Magazine, Bücher und jede Menge Kuriositäten. Jedes Mal, wenn ich dort bin, kaufe ich etwas.
Wo treffen Sie sich zum Netzwerken in Mailand?
In Gegenden in der Nähe der Designschulen und Universitäten. Da gibt es Bars, die fast exklusiv von Architekten und Designern frequentiert werden. Berühmt ist die Design Library - ein Ort, an dem man jede Menge Designbücher und -kataloge - historisch und bis zur Gegenwart - findet. Die organisieren auch Veranstaltungen und Konferenzen mit bekannten Menschen aus der Welt des Designs.
Wohin gehen Sie gerne mit Freunden essen?
In die Trattoria Milanese - im Herzen der Altstadt, zwischen engen Straßen, alten Gebäuden und eigenartigen Läden. Dort haben sie sehr typische Mailänder Küche, manchmal auch ungewöhnlich und uralt.
Verraten Sie uns Ihre Lieblingsbar!
Turbigo. Es ist außerhalb der Kanäle (Anm. Navigli) in einem wunderbaren Hof. Man sitzt auf Sofas in dem schmalen Gewölbe und trinkt Cocktails mit Birne, Fenchel, Dille, grünem Apfel, Limette und Minze - wunderschön präsentiert und es schmeckt einmalig!
Welches Restaurant kombiniert gutes Essen und geniales Design?
Das Restaurant der Triennale hat gutes Essen - man kann dem Koch beim Arbeiten zusehen. Das Lokal ist mit über 100 verschiedenen Sesseln eingerichtet und oft haben sie auch sehr interessante Designausstellungen dort.
Verraten Sie uns noch ein kleines Mailand-Geheimnis?
In Mailand haben viele antike Häuser wunderbare Gärten in ihren Höfen. Sie sind versteckt hinter großen Holztüren und wenn man einmal hineinlugen kann, sieht man Wunder: Bäume und wunderschön gepflegte Blumen. Es gibt auch die berühmte Villa Invernizzi im Stadtzentrum, die Flamingos im Garten hat (Anm. Besichtigung der Gärten bei Stadtführungen, u. a. bei ArtMilano).